Die neue Oberstufe verfolgt zwei große Ziele: Die Verankerung bedarfsgerechter Fördermaßnahmen samt individueller Lernbegleitung für Schüler/innen, sowie die semesterweise Lehrstoffverteilung in Kompetenzmodule. Beides zusammen fördert die schrittweise und kontinuierliche Leistungserbringung der Schüler/innen und bereitet sie besser auf ein Hochschulstudium und das Erwerbsleben vor.

Jedes Semester muss positiv abgeschlossen werden, jedoch wird das Wiederholen ganzer Schuljahre mit der neuen Oberstufe deutlich reduziert. Alle positiv erbrachten Leistungen bleiben erhalten, nur negativ Abgeschlossenes muss ausgebessert werden.
Die Neuausrichtung des Unterrichts in der Oberstufe stärkt somit auch die individuelle Verantwortung der Schüler/innen und fördert einen sorgfältigen Umgang mit der Lernzeit. Dies trifft auch auf die Begabungsförderung zu, die mit der neuen Oberstufe deutlich erweitert wird. Dadurch wird einerseits dem Wunsch nach Individualisierung des Unterrichts entsprochen und andererseits eine effiziente Gestaltung der individuellen und persönlichen Schullaufbahn ermöglicht.

Mit der vorliegenden Broschüre wird den Schuldirektor/innen, Administrator/innen und Lehrer/innen eine Basisinformation zu den grundlegenden pädagogischen und organisatorischen Prozessen der neuen Oberstufe zur Verfügung gestellt. Bis zur flächendeckenden Umsetzung der neuen Oberstufe ab dem Schuljahr 2017/18 wird diese Basisinformation unter Einbindung der Rückmeldungen aus der gelebten Schulpraxis laufend weiterentwickelt.

Dabei darf das eigentliche Ziel nie aus den Augen verloren werden: Den individuellen Bedürfnissen der Schüler/innen stärker Rechnung zu tragen und folglich mehr und flexiblere Förderung anzubieten. Der schulische Erfolg der Schüler/innen ist die wichtigste Messlatte der gemeinsamen Anstrengungen.

Gabriele Heinisch-Hosek Bundesministerin für Bildung und Frauen