Andreas Onea, mehrfacher Medaillengewinner bei internationalen Schwimmwettkämpfen, besuchte die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtfaches Sporttheorie. Er erzählte über sein Schicksal und berichtete über den langen Weg zur Schwimmspitze im Behindertensport. Andreas verlor mit knapp 6 Jahren bei einem schrecklichen Autounfall seinen linken Arm. Aufgrund der schweren Verletzungen müsste Andreas tot sein, doch er lebt und ist unendlich dankbar. „Der Unfall hat mein Leben nachhaltig verändert und nichts im Leben passiert zufällig,“ reflektiert er sein Schicksal. Nach einem langen Aufenthalt im Krankenhaus kam er ins Rehabilitationszentrum Weißer Hof, dort traf er erstmals auf seine Passion das Wasser. Zunächst waren die Einheiten im Wasser als Therapie zu sehen, aber schon bald entdeckte man sein Talent und er wechselte in den Behindertensportverein.
„Stillstand passt nicht zu mir, daher suchte ich einen Nichtbehindertensportverein, um dort meine Technik und Umfänge steigern zu können.“
Die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten und so durfte das 15-jährige Ausnahmetalent 2008 bei den Paralympischen Spielen in Peking an den Start gehen. Der große Durchbruch blieb dort noch aus, aber die Motivation, die er mit nachhause nahm war enorm.
„Ich werde bei den nächsten Paralympsichen Spielen eine Medaille gewinnen,“ dieses Ziel formulierte Andreas für sich. Kurz danach gewann er bei der Europameisterschaft in Irland über 100 m Brust die Bronzemedaille. Nach der Matura 2010 steigerte er seinen Trainingsumfang auf 11 Einheiten pro Woche und die Verbände erhofften sich viele Podestplätze. Jedoch anstatt die steile Erfolgsleiter empor zu klettern, fiel Andreas mit seinen Leistungen derartig ab, dass er bei den Paralympischen Spielen 2012 in London total versagte. Von den Verbänden gerügt, die gesetzten Ziele nicht erreicht, spürte Andreas wieder einmal die harten Schläge des Lebens. Sein damaliger Athletiktrainer nahm ihn zur Seite und motivierte ihn. Gemeinsam formulierten sie neue Ziele, bauten ein interdisziplinäres Team um Andreas auf. Er arbeitete die nächsten 4 Jahre noch härter als davor. 2016 war es endlich soweit, die Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro standen am Programm. Hurra, die Bronzemedaille über 100 m Brust lag endlich in seinen Händen. Aber wie gesagt, Stillstand gilt bei Andreas nicht und so hat er sich für die nächsten Spiele in Tokio schon viel vorgenommen.

„Neben den Einblicken in den Profisport, haben die Schüler und Schülerinnen einen Menschen kennengelernt, der nie aufgibt, der sich trotz seiner Behinderung in seiner Lebensqualität nicht einschränken lässt. Die anschließenden Fragen haben gezeigt, wie berührend, aber auch motivierend der Vortrag für unsere Gruppe war. Lieber Andreas, vielen Dank für die Zeit, die du uns geschenkt hast, wir werden dir für Tokio 2020 die Daumen halten,“ resümierte Prof. Evelyn Dreier-Koch.